PM 21.11.2025 zum Thema „Der internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November ist auch der Rose Revolution Day“
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„Frühtraumatisierungen von Säuglingen werden noch nicht ernst genug genommen, obwohl sie häufig auch durch Geburtstraumata ausgelöst werden. Deshalb appellieren wir am Rose Revolution Day[1] auch die betroffenen Kinder in den Blick zu nehmen. Spätere psychische Störungen können mit schwierigen oder traumatisierenden Erfahrungen am Lebensbeginn im Zusammenhang stehen.“ betont Dr. Inés Brock-Harder, Vorsitzende des bkj.
Insbesondere Stressmuster werden in der perinatalen Zeit bei den Kindern geprägt und beeinflussen ihr ganzes Leben. Auch Schwierigkeiten beim Bindungsaufbau in den ersten Tagen und Wochen, die häufig nach dramatisch erlebten Geburten, Frühgeburten oder nach Kaiserschnitten auftreten können und beispielsweise durch depressive Symptome der Mutter oder des Vaters verstärkt werden können, erhöhen die Vulnerabilität für psychische Erkrankungen im Kindes- und Jugendalter.
„Folgerichtig benötigen wir neben einem präventiven Blick zur Vermeidung solcher psychischen Störungen auch eine erhöhte Sensibilität der Fachkräfte rund um die Geburt, um die Früherkennung, speziell von postpartalen Depressionen und posttraumatischen Belastungsstörungen, bei Müttern und Vätern zu verbessern.“ erklärt der stellv. Vorsitzende des bkj Stephan Osten.
Am Rose Revolution Day möchten betroffene Mütter nicht nur auf ihre negativen Erfahrungen hinweisen, sondern auch positive Veränderungen in den Kliniken und Kreißsälen bewirken. Dabei unterstützt der bkj dieses Anliegen - insbesondere aus der Perspektive der Kinder. Denn eine gute Bindung von Anfang an ist ein wichtiger Schutzfaktor für eine gesunde Psyche. Vermeidung von unnötigen Kaiserschnitten, Förderung frauenorientierter und hebammengeleiteter Geburtshilfe, familienzentrierte Frühgeborenenstationen und psychisch stärkende Wochenbettbetreuung sind hierbei unsere Forderung an Kliniken und Gesundheitspolitik - entsprechend den Maßnahmen des Nationalen Gesundheitszieles „Gesund rund um die Geburt“[2].
In dem neuen Buch von Inés Brock-Harder wird dieses Thema von allen Seiten beleuchtet. Hinweise für Eltern und Fachkräfte zum seelisch gesunden Aufwachsen trotz schwieriger Startbedingungen können helfen, psychische Erkrankungen der Kinder zu vermeiden oder besser zu verstehen.
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[1] Am 25. November legen seit 2011 weltweit Frauen rosafarbene Rosen vor den Türen von Kreißsälen und Kliniken ab, in denen sie während der Geburt ihrer Kinder Gewalt erfahren haben.
[2] https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/publikationen/details/nationales-gesundheitsziel-gesundheit-rund-um-die-geburt.html
[1] Am 25. November legen seit 2011 weltweit Frauen rosafarbene Rosen vor den Türen von Kreißsälen und Kliniken ab, in denen sie während der Geburt ihrer Kinder Gewalt erfahren haben.
Für Rückfragen:
Dr. Inés Brock-Harder Stephan Osten, M.Sc.Psych.
brock-harder@bkj-ev.de osten@bkj-ev.de
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