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Pressemitteilung Mediensucht / bkj 15.03.2023

Pressemitteilung Mediensucht_bkj 15.03.2023

 

Anlässlich der am 14.3.23 veröffentlichten Ergebnisse der DAK-Studie „In der Pandemie hat sich die Mediensucht verdoppelt“ nimmt der Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Stellung.

https://www.dak.de/dak/bundesthemen/dak-studie-in-pandemie-hat-sich-mediensucht-verdoppelt-2612364.html#/

Einsamkeit, Stress und fehlende Alternativen der Freizeitgestaltung treiben Kinder und Jugendliche in die Mediensucht

 

„Die Bedürfnisse Heranwachsender wurden in der Pandemie nicht ernst genommen! Auch wenn der Gesundheitsminister Karl Lauterbach jetzt Fehler einräumt, sind die Kinder und Jugendlichen nicht „vergessen“ worden, sondern es wurde nicht auf Expert*innen wie uns gehört. Wir haben zwei Jahre an die Politik appelliert, dass die gesundheitlichen Langzeitfolgen für diese Generation noch gar nicht abzuschätzen sind.“ sagt dazu die Vorsitzende Dr. Inés Brock-Harder.

 

Neben die Zunahme psychischer Erkrankungen, den Anstieg der adipösen Kinder und Jugendlichen tritt nun noch die Erkenntnis, dass viele der Kinder und Jugendlichen sich in virtuelle Welten zurückgezogen haben und da nun nicht mehr alleine herausfinden. Drei Viertel aller 12-17-Jährigen spielen regelmäßig Computerspiele oder/und sind am Tag mehrere Stunden online im Netz unterwegs. Schon diese ‚Normalität‘ beeinträchtigt das seelisch gesunde Aufwachsen. Dass aber fast 7% von ihnen die Kriterien einer Suchterkrankung erfüllen ist alarmierend. Neben den Kontrollverlust tritt dann der Interessenverlust und die Fortsetzung trotz negativer Konsequenzen. Soziale Kontakte reduzieren sich oder finden nur noch virtuell statt, ungesunde Ernährung, Schlafmangel bis zu körperlichen Folgen wie Verspannungen und Reduktion der Flexibilität des Bewegungsapparates reduzieren das gesundheitliche Wohlbefinden und chronifizieren sich, wenn nicht gegengesteuert wird.

 

„Die Betroffenen brauchen Alternativen im realen Leben um Einsamkeitsgefühlen und Schulstress zu entkommen. Eine Sucht hört jedoch nicht einfach auf, sondern der Weg heraus braucht professionell begleitete Angebote. Viele Eltern sind überfordert, weil ihre Kinder lügen, streiten und sich der elterlichen Kontrolle entziehen. Dazu schlagen wir insbesondere gruppentherapeutische Angebote – zusätzlich zur ambulanten Regelversorgung – vor, die die heilende Wirkung der Gemeinschaft mit alternativen Freizeitangeboten kombinieren.“ fordert Inés Brock-Harder im Namen des bkj.

 

Für Nachfragen:

 

Dr. Inés Brock-Harder, Vorsitzende bkj

0170 36 32 36 5