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Pressemitteilung 14.02.2023

Psychisch belastete Kinder und Jugendliche brauchen schnell professionelle Hilfe.

Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie (bkj) fordert unkomplizierte Umsetzung der Versprechungen der Bundesregierung

Seit Monaten machen der bkj und andere Verbände und Institutionen, wie z.B. der Ethikrat darauf aufmerksam, dass insbesondere für Kinder und Jugendliche die Pandemie noch lange nicht Vergangenheit ist, denn die verlorene Zeit in jeweils sehr unterschiedlichen Altersfenstern hat ihre Spuren hinterlassen. Insbesondere seelische Belastungen treten oft erst zeitversetzt zu Tage durch Verhaltensauffälligkeiten und psychische Störungen.

Dies betont auch der kürzlich veröffentlichte Abschlussbericht der Interministeriellen Arbeitsgruppe „Gesundheitliche Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche durch Corona“ an dem unsere Vorsitzende als eine von 25 Expert*innen mitgewirkt hat.

Wenn die Bundesregierung daraufhin verkündet mehr ambulante Therapieplätze schaffen zu wollen, hoffen wir auf eine schnelle Umsetzung, denn Sonderbedarfe haben in den Ländern zum Teil Bearbeitungszeiten von mehr als sechs Monaten.

„Hätte das Bundesgesundheitsministerium unseren wissenschaftlich untersetzten Expertenrat bereits während der Pandemie gehört, stünden wir jetzt nicht vor dieser Situation. Auf der einen Seite haben die in der Coronazeit geborenen Kinder und ihre Eltern mitunter unter ungünstigen Bedingungen Schwangerschaft und Geburt erlebt. Auch musste auf präventive Angebote verzichtet werden. Andererseits fehlten insbesondere Jugendlichen wichtige Autonomieschritte als Entwicklungsaufgaben.“ betont die Vorsitzende Dr. Inés Brock-Harder.

Wenn die Politik jetzt endlich reagiert ist das zu begrüßen. Wir fordern insbesondere eine schnelle Umsetzung, so wie es mit anderen Maßnahmen innerhalb der Pandemie auch möglich war. Dazu haben wir am 25.01.2023 zum zweiten Mal per Brief an die Verantwortlichen appelliert, Heranwachsende in allen Bundesländern und Kommunen gerecht zu versorgen - unabhängig von deren finanzieller Leistungsfähigkeit. Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf, dass sie die Gesellschaft unterstützt.

„Wir haben keine Zeit mehr um Langzeitfolgen und chronifizierte Krankheitsverläufe zu verhindern.“ betont die stellv. Vorsitzende Marion Schwarz eindringlich.

Für Nachfragen:

Dr. Inés Brock-Harder (Vorsitzende bkj)       0170 - 36 32 36 5       vita: www.ines-brock.de
Marion Schwarz (stellv. Vorsitzende bkj)      0171 - 26 01 90 3       oder 06131- 333 5616
https://www.bkj-ev.de/verband/was-wir-tun/

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