PM 17.09.2025 zum Welttag der Patientensicherheit 2025// ‚Patientensicherheit von Kind an – eine Investition fürs Leben‘
PM 20250917_zum Welttag der Patientensicherheit
Welttag der Patientensicherheit 2025
„Patientensicherheit von Kind an - eine Investition fürs Leben“
Das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. macht am heutigen Welttag der Patientensicherheit mit dem Fokus auf Kinder und Jugendliche darauf aufmerksam, dass das größte Gesundheitsrisiko für Kinder und Jugendliche psychische Erkrankungen sind. Zwei Millionen junge Menschen sind derzeit betroffen, das ist jeder fünfte Heranwachsende. 50% aller psychischen Störungen im Erwachsenenalter treten zum ersten Mal bis zum 16. Lebensjahr auf. Die häufigste Todesursache für Menschen in Deutschland bis zum 20. Geburtstag ist der Suizid.
Diese besorgniserregenden Zahlen sind schon lange bekannt, weniger bekannt ist, dass es im Versorgungssystem dennoch weiterhin zu viele Lücken gibt, die psychisch kranken Kindern und Jugendlichen zum Verhängnis werden können. Viele der psychisch kranken Heranwachsenden können keinen zeitnahen Psychotherapieplatz finden, die durchschnittliche Wartezeit beträgt immer noch mehr als sieben Monate. Das ist ein eklatanter Verstoß gegen die Prinzipien der Patientensicherheit im Gesundheitswesen.
„Gerade suizidgefährdete junge Menschen fallen durchs Raster, weil die Sensibilität sowohl bei Kinderärzt*innen als auch in den Schulen nicht vorhanden ist, Anzeichen zu erkennen bzw. ernst zu nehmen. Strukturell ist es weiterhin dringend notwendig endlich eine eigenständige Bedarfsplanung für den ambulanten Bereich der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie durchzuführen, um die quantitative und fachlich hochqualifizierte Versorgung zu garantieren. Denn wenn eine psychische Erkrankung vorliegt, muss sie auch behandelt werden können, um eine Chronifizierung bzw. Verschlechterung zu verhindern.“ betont der bkj durch seine Vorsitzende Dr. Inés Brock-Harder.
Aber auch Aufklärung und Fortbildung für Fachkräfte in pädagogischen Einrichtungen und in der ambulanten Pädiatrie sind notwendig, konstatieren das Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. und die Deutsche Gesellschaft für Patientensicherheit gGmbH heute auf dem Fachtag in Berlin.
„Kinder können nicht selbst entscheiden, ob und welche Behandlungen indiziert sind – sie müssen sich darauf verlassen können, dass wir Erwachsenen für ihre Sicherheit und bedarfsgerechte Versorgung einstehen“, fordert Stephan Osten. „Politik und Entscheidungsträger stehen vor der komplexen Aufgabe endlich stabile Strukturen zu schaffen beziehungsweise vorhandene zu konsolidieren, die psychische Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen verhindern oder frühzeitig erkennen und konsequent behandeln. Gleichzeitig müssen Bezugssysteme und Institutionen aufgeklärt und begleitet werden, damit ‚Patientensicherheit von Kind an‘ nicht nur ein Motto bleibt, sondern gelebte Realität wird. Die multiprofessionelle Expertise ist vorhanden.“
Für Rückfragen:
Dr. Inés Brock-Harder Stephan Osten, M.Sc.Psych.
brock-harder@bkj-ev.de osten@bkj-ev.de
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