PM 16.09.2024 zur neuen Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
PM 16.09.2024 zur neuen Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina
Pressemitteilung zur neuen Studie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Förderung der Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen an Kindertageseinrichtungen und Schulen
„Wir begrüßen die Beschäftigung mit dem psychischen Wohlbefinden und der Entwicklung der Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen. Auch die Integration in die Konzepte und Ziele der Bildungseinrichtungen kann den analysierten Mangel an Selbstregulationsfähigkeiten verbessern und größere persönliche Handlungsspielräume ermöglichen.“ sagt der stellv. Vorsitzende des bkj Stephan Osten zur Vorstellung der Studie in Berlin.
Insgesamt „soll die Datengrundlage zur psychischen Gesundheit und zu den anderen Aspekten des Wohlergehens und der Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen verbessert werden.“ Dies ist sicherlich sinnvoll, jedoch reichen die gegenwärtigen Befunde bereits aus um festzustellen, dass es der jungen Generation psychisch nicht so gut geht. Mit den genannten Ansätzen des Empowerments soll es gelingen Zukunftsoptimismus zu generieren.
Ehe jedoch Lehrpläne in den Bundesländern für die Schulen geändert und pädagogische Konzepte in Kitas überarbeitet worden sind, werden Jahre vergehen, das hilft den gegenwärtigen Selbstregulationsfähigkeiten wenig. Wir brauchen kurzfristiger wirkende Interventionen. Dazu gehört unserer Einschätzung nach eine deutlich verringerte Mediennutzung bei Kindern und Jugendlichen, eine Studie aus Augsburg hat belegt, dass ein Handyverbot in den Schulen Konflikte reduziert und zu einem größeren Wohlbefinden führt. In Schweden gibt es Empfehlungen Kleinkindern bis 2 Jahren keine Smartphones zu geben, Kindergartenkindern max. 1 h kontrolliert Spiele oder Filme zu zeigen. Grundschüler sollten im privaten Bereich nur 2 h Medien benutzen. Erst ab 12 Jahren wird ein eigenes Handy empfohlen. „Kinder müssen die reale Welt erkunden und mit interaktiven Eltern Zeit verbringen und reale Freundschaften aufbauen und dabei viel sprechen und sich viel draußen bewegen. Die größte Chance besteht in der Einbeziehung der Eltern. In der Studie wird die Familie als Bildungsort scheinbar vergessen.“ kommentiert die Vorsitzende des bkj Dr. Inés Brock-Harder die Empfehlungen, die sich zu sehr auf den formalen Bildungsbereich fokussieren. Gerade in der Freizeitgestaltung und in den Familien profitieren Kinder und Jugendliche von selbstwertsteigernden Erfahrungen.
Für Rückfragen: Frau Dr. Inés Brock-Harder, mobil 0049 (0) 170 36 32 36 5
Herrn M.Sc.Psych. Stephan Osten, osten@bkj-ev.de