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PM 03.07.2024 Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen

PM 03.07.2024 Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen

Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen

Die therapeutischen Angebote und Behandlungsmöglichkeiten für Kinder psychisch erkrankter Eltern sollen künftig ausgeweitet und intensiviert werden. Dies ist einem gemeinsamen Antrag der Regierungskoalition und der Unionsfraktion zu entnehmen, berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der Antrag „Prävention stärken – Kinder mit psychisch oder suchtkranken Eltern unterstützen“, soll am Donnerstag, 04.07.2024 im Bundestag eingebracht und im Anschluss an den Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend überwiesen werden.

Ein zentraler Bestandteil des Antrags sehe vor, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu erweitern, um bedarfsorientierte, aufsuchende psychotherapeutische Versorgung auch in Kindertagesstätten und Schulen anbieten zu können. Diese einerseits durch Erhöhung der Mittel des Fonds „Frühe Hilfen“ finanzierten Maßnahmen sollen sicherstellen, dass psychotherapeutische Angebote die betroffenen und psychisch belasteten Kinder niedrigschwellig und effektiv erreichen. Diese Bestrebungen begrüßt der bkj.

Die psychotherapeutische Behandlung von Kindern und Jugendlichen in vulnerablen Familienkonstrukten mit psychisch erkrankten Eltern benötigen Behandlungsformen mit Einbeziehung der primären Bezugspersonen, um individuell und systemstabilisierend wirken zu können. Präventionsangebote im Sinne der professionellen Wahrnehmung von Auffälligkeiten im Verhalten von Kindern und Jugendlichen in Kitas und an Schulen erscheint in Anbetracht der hohen Prävalenzen dringend notwendig. Dies kann beispielweise durch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen - auch in Gruppenangeboten - erfolgen.

„Eine psychotherapeutische Behandlung in Kitas und Schulen, mit Einbeziehung von Eltern(teilen), erschient jedoch nicht als adäquates Setting umsetzbar. Der notwendige Schutzraum für die jungen Menschen, ohne Einflussfaktoren oder Stigmatisierungen aus dem jeweiligen Setting heraus, kann so nicht sichergestellt werden.“ befürchtet der stellv. Vorsitzende des bkj Stephan Osten.

Zudem soll in Form einer Wissensplattform, durch regelmäßigen Austausch, die Verankerung guter Beratungs- und Aufklärungsangebote in allen Bundesländern stattfinden. Die gemeinsame Verantwortung von Bund, Ländern und Kommunen, kann nur sichergestellt werden, wenn die jeweiligen Akteure der Behandlungs- und Hilfeerbringer mit einbezogen werden.

„Die unterschiedlichen Kostenträger müssen dringend an einem gemeinsamen Präventionsstrang ziehen, denn jeder in Prävention investierte Euro erspart eine Finanzierung von kostspieliger Unterstützung in den Hilfen zur Erziehung und im Rahmen der GKV.“ stellt die Vorsitzende des bkj Dr. Inés Brock-Harder fest. „In den Frühen Hilfen, durch flächendeckend eingesetzte Mental-Health-Coaches an Schulen und Kitas könnte jedes betroffene Kind erreicht werden. Dafür braucht es keine Symbolanträge, sondern eine gesicherte Finanzierung unabhängig von der Finanzstärke der Bundesländer und der Kommunen, wir fordern deshalb eine Etablierung von Sprechstunden und Beratungsangeboten, bevor die rettende – zudem überlastete – Jugendhilfe zu spät eingreifen muss.“

Für Rückfragen

Frau Dr. Inés Brock-Harder, mobil 0049 (0) 170 36 32 36 5

Herrn M.Sc.Psych. Stephan Osten, osten@bkj-ev.de