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PM 02.06.2023 Gegen Gewalt im Fußball hilft Prävention

PM 20230602 Gegen Gewalt im Fußball hilft Prävention

„Fußball ist eine Projektionsfläche für Gefühle und fordert durch seinen mühsamen Wettbewerbsgeist Aggressionen aber auch Solidarität heraus. Dies muss sich jeder Verein – egal in welcher Liga und welcher Altersgruppe bewusst sein.“ konstatiert die Vorsitzende des bkj Dr. Inés Brock-Harder anlässlich des tragischen Todes eines 15jährigen.

Die tödliche Attacke eines jugendlichen Fußballspielers am Rande eines Turniers in Frankfurt/M. zeigt, wie schnell und unberechenbar ungebremste Gewalt enden kann. Schon lange wird von Fachleuten gefordert, dass frühzeitig evaluierte Gewaltpräventionsprogramme im sozialen Umfeld von Kindern und Jugendlichen durchgeführt werden sollen. Es gibt sie schon lange, aber leider ist es nicht Standard, dass diese auch regulär und nachhaltig in den ersten Schuljahren angeboten werden. „Die Grundschule ist der Ort, an dem Prävention alle Kinder erreichen kann. In dieser Zeit werden die Grundpfeiler für ein tolerantes und faires Miteinander gelegt“, betont Marion Schwarz, stellv. Vorsitzende des Bundesverbandes für Kinder- und Jugendpsychotherapie (bkj).

Oftmals fängt es an mit Hänseleiern, Beleidigungen und schließlich auch Mobbing. Vieles findet auf dem Schulweg oder dem Schulhof statt. Dabei erleben Kinder die Erwachsenen nicht immer als hilfreich und unterstützend. Oft hören wir in unseren Therapien, dass den Kindern gesagt wird, „macht das unter Euch aus“, aber das ist zu einfach gedacht und kann Kinder überfordern.

„Emotionen sind wichtig für unser Zusammenleben – aber zu viele junge Menschen haben es nicht gelernt, sie zu regulieren und als etwas Eigenes zu begreifen. So werden andere dafür verantwortlich gemacht. Wenn dann eine Ausnahmesituation eintritt – wie z.B. während regelgeleiteter Mannschaftssportarten – erscheint es allzu oft legitim, seine Wut am (spielerischen) Gegner auszulassen. Dies einzudämmen und zu ordnen ist die Aufgabe von erfahrenen und Fairness vertretenden Trainer*innen und Vereinsvorsitzenden. Wir trauern, dass dies in Frankfurt/M. offensichtlich nicht gelungen ist und appellieren an die fußballbegeisterte Gemeinschaft solche Ereignisse in Zukunft zu vermeiden.“ resümiert Inés Brock-Harder.

 

Für Rückfragen:           Frau Dr. Inés Brock-Harder, mobil: 0170 3632365

Frau Marion Schwarz, mobil: 0171-2601903

 

https://www.bkj-ev.de/verband/was-wir-tun/