Dringender Appell, die psychotherapeutische Versorgung der Kinder und Jugendlichen nicht durch weitere künstliche und unnötige Hürden zu blockieren!
Liebe Mitglieder,
derzeit geht es politisch „rund“. Neue Gesetzesentwürfe werden formuliert und – ob sie sinnvoll sind oder nicht – verabschiedet!
Eines davon ist das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), das im uns vorliegenden Kabinettsentwurf im § 92 Abs. 6a SGB V die sog. "gestufte und gesteuerte Versorgung für die psychotherapeutische Behandlung" neu regeln soll.
Konkret würde dies bedeuten, dass Patienten vor Erhalt eines Termins bei einem Psychotherapeuten Kontakt zu einer „ausgewählten Fachperson“ – wer das sein soll, ist noch unklar – aufnehmen muss, die dann das weitere Behandlungsvorgehen „steuern“ soll, das heißt auch, dass die „Fachperson“ nach diesem Kontakt entscheiden wird, ob eine Psychotherapie indiziert ist oder nicht.
Da wir bereits etablierte Steuerelemente (Psychotherapeutische Sprechstunde, Konsiliarbericht) haben, wehren wir uns entschieden gegen diese zusätzliche Hürde, denn wir sehen darin die Versorgung gefährdet und vor allem Patienten diskriminiert und in ihrer Würde verletzt, wenn sie sich mit ihren psychischen Problemen noch einmal zusätzlich offenbaren müssen, bevor sie an einen zuverlässigen, konstanten Behandler geraten.
Insbesondere stellt der Entwurf für Jugendliche eine Belastung dar, die den neu formulierten bürokratischen Dschungel kaum bewältigen können, sich ohnehin schwer offenbaren und – da nicht immer von Eltern unterstützt – leichte Zugangswege benötigen!
Nach einer Gemeinsamen Erklärung der bayerischen Verbände (siehe Anhang), haben wir vom bkj eine eigene Erklärung formuliert, die auf die spezifische Problematik der Kinder- und Jugendlichen eingeht (siehe Anhang). Die Erklärungen wurden in den letzten Tagen an 191 Abgeordnete des Bundestages verschickt, etwaige Rückmeldungen der Abgeordneten werden wir auf unserer Homepage veröffentlichen!
Eine Rückmeldung der Abgeordneten Dr. Manuela Rottmann MdB, Bündnis 90/Die Grünen, liegt uns bereits vor. Nachstehend liegen auch Rückmeldungen von der FDP, der SPD, der CDU CSU der Linken und der AfD vor.
Mit besten Grüßen,
Beate Leinberger
Gemeinsame Erklärung
„Gestuftes Zugangsverfahren zur Psychotherapie schadet der psychotherapeutischen
Versorgung“
Rückantwort Bündnis 90_Die Grünen
Bundestagsfraktion Bündnis 90 _ Die Grünen _Stefan Schmidt
Fraktion der freien Demokraten_Pascal Kober
Fraktion der freien Demokraten_Jens Beeck und Matthias Seestern-Pauly
aktuelle Pressemitteilung von Sylvia Gabelmann und
die Antwort der Bundesregierung im Original
Rückmeldung _Sebastian Brehm_MdB