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PM 31.10.2025 zum Thema „Die Pandemie ist vorbei – deren Folgen bestehen fort! Bundesschülerkonferenz fordert zu Recht politisches Handeln – Der bkj unterstützt die Initiative ausdrücklich“

PM 20251031_Die Pandemie ist vorbei_deren Folgen bestehen fort

Berlin, 31.10.2025 – Die psychischen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie belasten Kinder und Jugendliche weiterhin erheblich. Eigentlich ist es seit langem bekannt und durchgehend mit Studien belegt, Kinder und insbesondere auch Jugendliche haben den Verlust von altersangemessenen Erfahrungen und das Fehlen von Möglichkeiten ihre Entwicklungsaufgaben zu erfüllen, nicht überwunden. Es waren drei biographisch sehr prägende Jahre gewesen, die bei zu vielen jungen Menschen noch immer zu psychischen Störungen und einer Schwächung der mentalen Gesundheit betragen.

Vor diesem Hintergrund begrüßt der Bundesverband für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie e.V. (bkj) ausdrücklich die Mental-Health-Kampagne der Bundesschülerkonferenz „UNS GEHTS GUT?“ und deren aktuelle Forderungen. Der erneute Appell an die Politik kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt: Die Enquete-Kommission des Bundestages „Aufarbeitung der Corona-Pandemie und Lehren für zukünftige pandemische Ereignisse“ tagt gegenwärtig.

„Deren Botschaft darf sich aber nicht erneut darin erschöpfen, festzustellen, was Kindern und Jugendlichen auch unnötigerweise zugemutet wurde“, betont Stephan Osten, stellvertretender Vorsitzender des bkj. „Es braucht endlich einen konkreten Maßnahmenplan und die Bereitstellung der dafür erforderlichen finanziellen Mittel, um die von vielen Expert*innen beschriebenen negativen psychischen Nachwirkungen wirksam zu reduzieren.“

Auch die Versorgungslage bleibt angespannt.

„Um das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen zu verbessern, braucht es einerseits ausreichend ambulante und kurzfristig verfügbare Therapieplätze für psychisch erkrankte Patient*innen – also die Umsetzung der von der Bundesregierung versprochenen eigenständigen Bedarfsplanung für die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie“, erklärt Dr.in Inés Brock-Harder, Vorsitzende des bkj. „Darüber hinaus sind sekundärpräventive Programme und Angebote an Schulen, Hochschulen und in der Berufsbildung erforderlich. Dafür wäre ein Sondervermögen wirklich sinnvoll und nachhaltig eingesetzt.“

Der bkj betont zudem weiterhin die Notwendigkeit, junge Menschen selbst an der Entwicklung geeigneter Maßnahmen zu beteiligen. Die Kinder und Jugendlichen wissen am besten, was gebraucht wird. Ihre Beteiligung ist entscheidend, wenn es darum geht, aus den Fehlern der Pandemie zu lernen und wirksame Strukturen zu schaffen.

Für Rückfragen:

Dr. Inés Brock-Harder                                      Stephan Osten, M.Sc.Psych.

brock-harder@bkj-ev.de                                  osten@bkj-ev.de

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