„Wir sagen immer Debreziner dazu“ Wie Kinder die psychischen Erkrankungen ihrer Eltern erklären – Psychoedukation mit Kindern psychisch erkrankter Eltern

Gelesen von Dr.in Inés Brock-Harder
Der seltsame Titel des Buches macht neugierig und es erschließt sich dann beim Lesen, dass damit die Depression gemeint ist. Kinder versuchen in der Kindersprechstunde im BKH Augsburg seit mehr als 15 Jahren mit ihren Unsicherheiten, Ängsten und Schuldgefühlen umzugehen. Aus diesem Engagement der „Klinik für unsichtbare Krankheiten“ hat die Autorin ein Buch zusammengestellt, dass auch anderen Kindern helfen soll, sich nicht schuldig an der psychischen Erkrankung eines Elternteils zu fühlen und resilienter zu werden.
Dies wird versucht, indem Kinderzeichnungen jeweils mit kurzen Texten aus Kindermund begleitet werden. Die Bilder, die ausgesucht worden sind, sind zum Teil sehr eindrücklich und berührend, zum großen Teil jedoch von jüngeren Kindern, so dass die Zielgruppe des Buches wohl eher im Vorlesealter oder für Grundschüler*innen zu sehen ist.
Nach einem allgemein gehaltenen Teil, der über seelische Krankheiten aufklärt, werden einzelne Störungsbilder illustriert. Dabei stehen originelle Metaphern neben psychoedukativen Statements. Sicherlich ein Buch, das Eltern, Fachkräfte und auch Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut*innen immer mal wieder zur Hand nehmen können um betroffene Kinder aufzufangen.
Hrsg. Koller, L.
Mabuse Verlag, Bilderbuch 2025, 92 S.
ISBN 978-386321-752-5