Stark im Alltag mit Hörgeräten

Gelesen von Dr.in Inés Brock-Harder
Das Anliegen dieses Buches für Vorschulkinder ist bemerkenswert, soll es doch Eltern begleiten und damit Kindern helfen mit ihrer Beeinträchtigung selbstbewusst umzugehen.
Das Buch beginnt mit sehr schön illustrierten Gefühlsworten, die den Wortschatz des Kindes erweitern sollen. Eigene Gefühle zu benennen hilft sich in andere hineinzuversetzen und adäquat Emotionen zu regulieren, was hörgeschädigten Kindern manchmal nicht leichtfällt.
Anschließend werden die fünf Sinne illustriert und deutlich gemacht, welche Hörhilfen es gibt.
Mein Stiefenkel ist viereinhalb Jahre alt und trägt ein Cochlea-Implantat. Die Kompetenz und Erfahrung der Autorin wird deutlich, weil ich einige Verhaltensweisen und Gefühle des Kindes wiederentdecke. Jedoch bezieht sich der Rest des Buches eher auf Kinder mit Hörgeräten, die schwerhörig sind, taube Kinder finden sich nur bedingt wieder. Beispiele dafür sind S. 16, 23-24 und 26 ff.
Jedoch denke ich, dass die Eltern dann aus dem Buch für ihr Kind das heraussuchen können, was für es passt.
Da die Hinweise für Eltern in den grün umrandeten Kästen in das Buch integriert sind, wirkt es manchmal wie ein Lehrbuch, vielleicht hätte man die Vorlesegeschichte davon trennen sollen.
Die abschließenden Wimmelbilder sollen eine Unterstützung für die Sprachförderung geben, engagierten Eltern wird damit eine schöne zusätzliche Idee an die Hand gegeben.
Das Kinderbuch will vielleicht zu viel auf einmal, aber in verträglichen Portionen kann es Eltern mit hörgeschädigten Kindern sicherlich sehr gut unterstützen.
P.S.: Die Familie meines Enkels praktiziert zusätzlich Gebärdensprache und kann damit gut die Zeiten überbrücken, wenn er die Implantate nicht tragen mag.
Autor: Preuß, A.; Schäfer, T.
Frankfurt/M.: Mabuse-Verlag 2025, 40 S.
ISBN 978-3-86321-658-0